Collagen und Photographien in der Fotogalerie im Wedding
Zwischen 1981 und 1986 entstand neben meinen laufenden Projekten eine Reihe von Einzelfotos und Collagen zum Themenkomplex »Abbildwelt – Sexualität«. Neben ›normalen‹ und arrangierten Fotografien (Stillleben) verwendete ich vorgefundene Bilder.
Die Einzelausstellung 1985 in der »Fotogalerie im Wedding« fand in der Berliner Presse vielfach Resonanz; die Konkurrenz war damals auch noch nicht so groß wie heute. Aus der heutigen Sicht ist es erstaunlich, dass die doch recht »freizügigen« Photographien (Pressebilder) veröffentlicht wurden. (siehe ausführlichen Artikel Zur Ausstellung »Scheinkram« in der Fotogalerie im Wedding).
Das gesamte Portfolio besteht aus 24 Photographien 30×45 bzw. 50×60 cm. In dieser Übersicht sind 20 als Indexprint und 8 als Einzelbilder zu sehen. Die Bilder sind auch als gedrucktes Künstlerbuch mit 48 Seiten im Format 30 x 30 cm erschienen (2018). Weitere Informationen zu den Original-Prints und den Künstlerbüchern finden Sie im Support.
Einzelbilder
Zur Ausstellung »Scheinkram« in der Fotogalerie im Wedding 1986
Meine ersten Einzelausstellungen hatte ich 1981 in der »Werkstatt für Photographie« in Berlin, 1982 bei der »Rudolf Kicken Galerie« in Köln und 1983 in der »Foto Galerie Szene« in Osnabrück. 1986 gab es in der »Fotogalerie im Wedding« unter dem Titel «Scheinkram« eine weitere Einzelausstellung in Berlin.
Die Werke der Ausstellung habe ich zwischen 1981 und 1985 angefertigt. Sie wurden bisher nie publiziert und nach der Rekonstruktion möchte ich das jetzt, 32 Jahre später, in einem Künstlerbuch und auf meiner Website »Lichtbilder« nachholen.
Zwischen 1981 und 1986 entstand neben meinen laufenden Projekten eine Reihe von Einzelfotos und Collagen zum Themenkomplex »Abbildwelt – Sexualität«. Neben ›normalen‹ und arrangierten Fotografien (Stillleben) verwendete ich vorgefundene Bilder; der Arbeitstitel lautete daher auch »Zweite-Hand-Bilder«. Im Künstlerbuch habe ich im Großen und Ganzen die Werke entsprechend des damaligen Ausstellungsdesigns angeordnet; glücklicherweise sind noch viele Skizzen zu den Bildern und zur Hängung vorhanden.
In der (West-)Berliner Presse fand die Ausstellung vielfach Resonanz; die Konkurrenz war damals auch noch nicht so groß wie heute. Aus der heutigen Sicht ist es erstaunlich, dass die doch recht »freizügigen« Photographien (Pressebilder) veröffentlicht wurden. Heutzutage wäre das sicherlich nicht mehr möglich; nennen möchte ich hier beispielsweise die Collage »Sonnenaufgang« (siehe Dokumente zur Ausstellung).
Allein die «tageszeitung (TAZ)« stellte die Collage «Drei Dinge braucht der Mann …“, eine Komposition aus Mündern, Brüsten und Schambehaarung, als typisch für »Scheinkram«, heraus. Der Titel war übrigens eine Anspielung auf die Werbekampagne vom Pfeifen- und Tabakhersteller »Stanwell«, der mit dem Spruch »Drei Dinge braucht der Mann: Feuer – Pfeife – Stanwell« warb. Der Spruch wurde durch den gezeichneten Spot von Loriot zu einem Werbeklassiker.
Die seit 1982 bestehende »Fotogalerie im Wedding« unter der Leitung von Werner Land, Thomas Rohloff, Ingo Taubhorn und Thomas Michalak bot nach dem Ende der »Werkstatt für Photographie« für viele ehemalige Werkstättler eine neue Heimstatt für Ausstellungen und Seminare; es gab sieben bis zehn Ausstellungen jährlich. Da auf Dauer kein ausreichender Etat vorhanden war, wurde 1988 das »Forum für aktuelle Fotografie Berlin e.V.« als Trägerverein gegründet. Die Fördermitglieder schafften es jedoch nicht, das Projekt am Leben zu erhalten; kurz vor dem Mauerfall wurde es 1989 eingestellt.
Friedhelm Denkeler, Februar 2018